Baumkontrolle

Eine Baumkontrolle ist eine regelmäßige, visuelle Überprüfung von Bäumen, um gefährliche Schäden zu erkennen und die Verkehrssicherheit zu gewährleisten. Dabei werden der Stamm, die Krone und der Wurzelbereich auf Anzeichen von Krankheiten, Fäulnis, Totholz und anderen Gefahren untersucht. Das Verfahren umfasst das Abklopfen des Stammes zur Ortung von Hohlräumen, das Entfernen von Bewuchs und die Inspektion von Schnittstellen und Ästen. 

Ablauf der Baumkontrolle

• Gesamtbild: Zuerst wird der allgemeine Zustand und die Statik des Baumes beurteilt.
• Krone: Die Krone wird auf offensichtliche Schäden und Totholz untersucht. Auch Spechtlöcher, die Eintrittspforten für Pilze sein können, werden beachtet.
• Stamm: Der Stamm wird auf Fäulnis, Hohlräume oder Risse kontrolliert. Dies geschieht durch Abklopfen mit einem Gummihammer oder die Verwendung eines Sondierstabs.
• Wurzelbereich: Der Wurzelanlauf und der Bereich des Stammsockels werden auf Schäden, Pilzfruchtkörper oder offene Wurzeln geprüft.
• Dokumentation: Alle Auffälligkeiten und Ergebnisse werden in einem Protokoll festgehalten, das den rechtlichen Nachweis für die durchgeführte Kontrolle darstellt. 

Warum ist eine Baumkontrolle wichtig?

• Verkehrssicherheit: Sie dient dazu, eine Gefahr für Passanten und Fahrzeuge zu vermeiden, beispielsweise durch herabfallende Äste.
• Pflicht des Baumbesitzers:Grundstückseigentümer sind zur regelmäßigen Kontrolle von Bäumen verpflichtet, um ihrer Verkehrssicherungspflicht nachzukommen.
• Frühzeitige Erkennung: Sie ermöglicht die frühzeitige Erkennung von Schäden und Krankheiten, bevor diese zu einer akuten Gefahr werden.
• Zusätzliche Maßnahmen: Bei Bedarf wird die Notwendigkeit weiterer Maßnahmen wie Baumpflege oder eine eingehende Untersuchung durch einen Sachverständigen festgelegt. 
  
  

Wann wird eine Baumkontrolle durchgeführt?

• Regelmäßig: Die Häufigkeit hängt von der Baumart, dem Alter und dem Standort ab.
• Nach Ereignissen: Zusätzlich nach extremen Wetterereignissen wie Stürmen, Gewittern oder Starkregen. 

Baumfällung

Die Baumfällung ist die kontrollierte Entfernung eines Baumes, die in der Regel die Vorbereitung des Baumes (Entasten, Anbringen des Fallkerbs), den eigentlichen Fällschnitt, das Sichern des Fallbereichs und das anschließende Ablängen des gefällten Baumes umfasst. Dieser Prozess erfordert sichere Werkzeuge wie eine Motorsäge und Schutzausrüstung, sowie das Einhalten wichtiger Sicherheitsmaßnahmen wie die Absperrung des Gefahrenbereichs. In bestimmten Fällen, wie bei großen oder geschwächten Bäumen, werden spezielle Schnitttechniken wie der Herz- oder Leistenschnitt oder die Fällung in Abschnitten angewendet. 

Vorbereitung und Sicherheit

• Baumanalyse: Bevor der Baum gefällt wird, werden Baumhöhe, Kronenform, natürliche Hangrichtung und der Zustand des Baumes (z.B. Fäule) ermittelt.
• Sicherheitsbereich: Der Gefahrenbereich muss abgesichert werden. Dieser hat einen Radius, der das Doppelte der Baumhöhe beträgt. In diesem Bereich darf sich niemand aufhalten, der nicht an der Fällung beteiligt ist.
• Genehmigungen: Je nach Standort und Baumgröße ist eine Genehmigung der zuständigen Behörde erforderlich. 

Fälltechniken

• Fallkerb und Fällschnitt: Die Standardmethode beinhaltet das Ansetzen eines Fallkerbs (ein keilförmiger Schnitt) in die Fallrichtung und anschließend den Fällschnitt auf der gegenüberliegenden Seite.
• Entasten und Ablängen: Nach dem Fällen werden die Äste entfernt (Entasten) und der umgestürzte Baum in handlichere Stücke zerteilt (Ablängen).
• Abschnittsweise Fällung (Baumklettern):Bei großen Bäumen oder beengten Platzverhältnissen kann der Baum Stück für Stück von oben nach unten abgetragen werden.
• Spezielle Techniken: Bei Bäumen mit angegriffenem Kern oder zur präzisen Steuerung des Falls kommen spezielle Schnitte wie der Herz- oder Leistenschnitt zum Einsatz. 

Rechtliches

• Genehmigungspflicht: Für Bäume ab einem bestimmten Stammdurchmesser ist oft eine Genehmigung erforderlich, die bei der jeweiligen Stadt- oder Naturschutzbehörde beantragt werden muss.
• Schonzeiten: Bestimmte Zeiträume im Jahr sind geschützt, in denen das Fällen von Bäumen unter bestimmten Voraussetzungen verboten ist.